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Dunkel lockende Welt
Die dunkle Vertäfelung erschuf glatte, makellose Wände. Der Teppichboden strahlte im hellen Blau. Die äußere Fassade der Wohnung von Dr. Corinna Schreiber gibt keinen Anlass zur Klage. Dennoch hat sie anscheinend etwas bei der Wohnungsübergabe an ihrer Vermieter zu verbergen. Argwöhnisch inspiziert dieser alle Ecken und Winkel der aalglatten Fassade und findet einen kleinen, sauber abgetrennten Zeh.
Diese Ausgangssituation ist die Grundlage von „Dunkel lockende Welt“ von Händl Klaus, die Sebastian Nübling für die Münchner Kammerspiele inszeniert hat. Er verlegte sie mit der Bühnenbildnerin Muriel Gerstner in die fünfziger Jahre, um ihrem Sinn für Etikette Rechnung zu tragen. Mit den drei grandiosen Schauspielern Wiebke Puls, Gundi Ellert und Jochen Noch wurde aus dem makaberen Spiel eine absurde Komödie. Mit einer choreographierten Bewegungssprache zu der Pausenmusik des Bossa Nova „Wave“ wurde aus dem alptraumartigen Geschehen eine Parodie über die Konvention nach dem Motto: Wir haben alle unsere Leichen im Keller. Das war durchaus amüsant, blieb aber bewusst an der Oberfläche und grub sie nicht aus.
Birgit Schmalmack vom 6.6.06
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