Wir sind nicht nett, Nie-Theater Sie ziehen dabei alles - sich selbst, Ideale, Ästhetikern, Selbstinszenierungen und das Theater - durch den Kakao, ohne jedoch darauf zu verzichten, ganz unerwartet in ihrem überbordenden Nonsense ein paar nachdenkenswerte Sätze einfließen zu lassen. Das macht Spaß.
Siguifin, HAU1 Die mitreißende energiegeladene Show „Siguifin“ der neun Tänzer:innen scheint wie aus einem Guss. Doch die Bestandteile der Arbeit, die das Publikum im HAU1 zu Standing Ovations animierte, vereint viele Gegensätze, mögliche Streitpunkte, Stile und Kulturunterschiede. Der französische Choreograph Amal Dianor hatte drei südafrikanische Kolleg:innen eingeladen, eine eigene Arbeit zu entwickeln, die er dann in einen verbindenden Rahmen setzte.
Fear and Greed, Sophiensäle Er lässt dabei bewusst viele Interpretationsspielräume bewusst offen und Rätselhaftes, Gebrochenes, Fragezeichen zu. Seine zarte Performance steht dabei im spannenden Kontrast zu der expressiven lauten Rockmusik und stärkt den Eindruck seiner Verlorenheit umso mehr. Eine interessante Arbeit eines Mannes, der sich ganz offen und unbarmherzig seinem eigenen Scheitern, seiner Verletzlichkeit und seinen Unzulänglichkeiten stellt.
MoraLand,TheaterAnu Alle sind hier so glücklich. Woran mag das wohl liegen? Vielleicht daran: In MoraLand lieben es die Bewohner:innen zusammen zu tanzen, zu feiern und zudem ganz fest an ihre Utopie zu glauben. Das hebt ihre Glückskurve anscheinend auf ein dauerhaft hohes Niveau.
Wie die Krähe fliegt, Globe Berlin Acton hatte gegenüber ihrem englischen Agenten nicht übertrieben: Sie kann alles. So ist dieses Stück ein Schauspielerinnenfest für dieses Energiebündel, das unbedingt spielen will. Warum weiß man, nachdem man den Abend gesehen hat. (Foto: Thorsten Wulff)